Die Natur im Kanton Freiburg besticht mit viel Grün und Blau und dem Motto «Sowohl als auch». Die Freiburger Voralpen, weite Flusslandschaften und ruhige Idylle an Neuenburger- und Murtensee machen die Region äusserst attraktiv.
Die Freiburger Voralpen reichen vom sanften Hügelland rund um den Greyerzersee bis zu den schroffen Gipfeln oder Vanils, wie die Felszacken im Freiburger Patois heissen. Der kantonshöchste Berg ist der Vanil Noir (2389 m), dessen Besteigung geübten Alpinisten vorbehalten ist. Das gleichnamige Naturschutzgebiet jedoch umfasst zauberhaft ursprüngliche Täler voller botanischer Kostbarkeiten. Wer etwa ab Grandvillard zur Cabane de Bounavaux (1620 m) wandert, kann dort über 500 Pflanzensorten entdecken! Ebenfalls zu den schönsten Alpentälern der Schweiz gehört der Breccaschlund oberhalb von Schwarzsee. Die gletschergeformte Karstlandschaft mit ihren saftigen Weiden und zerklüfteten Steilwänden ist über einen Panoramaweg zugänglich. Und die Lieblinge der Einheimischen? Für viele Bewohner der Region La Gruyère ist es die Gastlosen- Gebirgskette, der man sich über die legendär schöne Rundtour oder über vielseitige Kletterrouten nähern kann. Äusserst lieblich dagegen ist das Niremont- Massiv (1514 m) oberhalb von Les Paccots. Artenreiche Torf-Moorlandschaften, schindelgedeckte Hütten und vor allem viel Panorama – der Blick reicht bis zum Genfersee – machen es zu einem reizvollen Wandergebiet für alle.
Faszinierende Flusslandschaften, sanfte Hügel und Naturschutzgebiete
Das Zentrum des Kantons mit der Hauptstadt Freiburg und dem Städtchen Romont bietet weite, faszinierende Flusslandschaften, sanfte Hügel und ein von land- und forstwirtschaftlicher Nutzung geprägtes Gesicht. Direkt vor den Toren Freiburgs liegen das artenreiche Naturschutzgebiet des Perolles-Sees mit seiner spektakulären Schluchtenlandschaft sowie das wildromantische Galterntal. Letzteres ist besser bekannt als Gottéron-Schlucht, die mit ihrem bemoosten Tuffgestein, schroffen Felswänden und sprudelnden Quellen viel Mystik bereithält. Wer sich der Natur wissenschaftlich nähern will, besucht den Botanischen Garten der Universität Freiburg, wo rund 5000 Pflanzenarten gepflegt werden.
Auch in der Region Romont lockt viel Naturerlebnis: Gerade im Frühsommer ist die Gegend reiz volles Wanderland, das sich etwa über den Glasmalereipfad oder den Jakobsweg entdecken lässt. An schliessend kann man in einem Baum-Biwak übernachten.
Idyllische Seelandschaften und Seeuferfeuchtgebiete
Die Freiburger Seenlandschaft en am Neuenburger- und Murtensee sind überaus lieblich. Naturliebhaber sind magisch angezogen von der Grande Cariçaie, dem rund 40 Kilometer langen Seeuferfeuchtgebiet am Südufer des Neuenburgersees. Als praktisches Eingangstor bietet sich das Städtchen Estavayer-le-Lac an. Flache Wander- und Velowege und speziell errichtete Stege erschliessen die geschützten Lebensräume von rund 800 Pflanzen- und 10 000 Tierarten. Die nachtaktiven Biber fühlen sich hier offensichtlich wohl. Viel zu sehen gibt es auch im BirdLife-Naturzentrum La Sauge bei Cudrefin. Über einen Naturpfad mit Beobachtungshütten gewinnt man Einblicke ins Leben im Auengebiet. Dabei hat man gute Chancen, das Maskottchen von La Sauge zu entdecken, den schillernden Eisvogel. Mehr Kulturland als wilde Natur bietet die Region Murtensee. Richtung Kerzers erstreckt sich die Gemüsekammer der Schweiz, und die Südseite des Mont Vully ist Rebland. Hier spaziert man höchst genüsslich, reicht die Aussicht doch über den See nach Murten und bis zu den Schnee gipfeln der Berner Alpen.
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NATURZYT Ausgabe Juni 2020, Text Susi Schildknecht, Fotos Pascal Gertschen und Jorgenn