Im Winter ist das Nahrungsangebot für Vögel sehr klein. Und Insekten, welche im Sommer aktiv umherfliegen oder am Boden kreuchen sind in den kalten Monaten nicht vorhanden. Und unsere Futterstationen, welche wir fleissig mit Fettknödel oder Sonnenblumenkernen, Hanfsamen oder Rosinen bestücken, deuten auf eine vegetarische Ernährung hin. Schliesslich sind auch alle Vögel, die im Winter nicht auf Insekten als Hauptnahrung verzichten können, längst in den warmen Süden gezogen. Die Meisenarten und meisten Finken, aber auch Drosselvögel wie die Amsel oder das Rotkehlchen, welche im Sommer ebenfalls von Insekten leben und ihre Jungen damit füttern, stellen jetzt im Winter auf vegetarische Nahrung um. Jetzt sind vor allem die Samen von Bäumen die wichtigste Nahrungsquelle. Daneben tragen auch viele Wildkräuter im Winter noch Samen, welche die Vögel nutzen können. Aber auch einige Insektenfresser, welche den Winter hier ausharren, schaff en es mit ihren langen dünnen Schnäbeln, überwinternde Insekten aus den Ritzen eines Baumes oder morschen Stämmen und Ästen herauspicken. Somit ist die Antwort klar – sie passen sich dem Nahrungsangebot je nach Saison an. Ein gutes Vorbild für uns Menschen, oder wer braucht Erdbeeren im Winter?
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NATURZYT Ausgabe Dezember 2022, Text Michael Knaus, Foto AdobeStock