Tourenplanung ist das A und O jeder Wanderung, egal wie lang sie ist. Je besser man sich vorbereitet, desto sicherer ist man unterwegs und desto mehr wird der Tag zum Genuss.
Der Entschluss ist meist schnell gefasst: Am nächsten Wochenende geht’s auf eine Wanderung. Doch dann tauchen die Fragen auf. Wo finde ich Tourenideen? Wie wird das Wetter? Wie anspruchsvoll ist der Weg? Und viele Stunden werde ich laufen?
Tourenplanung - der Weg zur passenden Tour
Als Erstes gilt es, ein Tourenziel zu finden. Wichtig ist, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen. Wer eine Tour von sieben Stunden Länge zusammenstellt, aber seit Jahren nie länger als vier Stunden gewandert ist, wird sich überfordern. Wer nicht schwindelfrei ist und sich auf exponierte Wege wagt, kommt an seine Grenzen und bringt sich in Gefahr. Lohnende Ziele sind Gipfel, Pässe, Moore, Bäche und Seen. Kann man mehrere Elemente kombinieren, umso besser. Ideen für Touren findet man in Wanderbüchern und Fachzeitschriften wie «wandern.ch», «Wandermagazin Schweiz» und in jeder «NATURZYT». Die Vorschläge sind professionell erarbeitet, zu jeder Tour gibt es viele Detailinfos.
Eine weitere Quelle ist das Internet. Die Auswahl an Online-Tourenportalen ist riesig, aber nicht jede Seite ist brauchbar. Eine Wanderung sollte sachlich und detailliert beschrieben sein, Auskunft geben zu deren Länge, Charakter und Schwierigkeit und auf einer Karte angezeigt sein. Ein guter Fundus sind die Portale «wanderungen.ch», «wandersite.ch» und «wanderland.ch». Wenig hilfreich sind Sites mit persönlichen Erlebnisberichten sowie verkaufsgerecht aufbereitete Vorschläge auf touristischen Plattformen. Sie dienen höchstens als Ideenlieferant, die Tour muss selber geplant werden. Womit wir beim zweiten Punkt wären.
Die Karte sagt in der Tourenplanung fast alles
Zur Tourenplanung gehört immer ein Blick auf die Karte. Bei den gedruckten Karten hält man sich an die Swisstopo-Wanderkarte oder – besser – die Landeskarte im Massstab 1:25 000. Das Pendant im Netz ist unter map.geo.admin.ch abrufbar. Hier lassen sich per Klick alle Wanderwege anzeigen. Die gelbe Markierung steht für einfache Wanderwege (T1 gemäss SAC-Schwierigkeitsskala), die rote für Bergwege (T2 und T3) und die blaue für anspruchsvolle Alpinwanderwege (T4 bis T6). Auf gedruckten Wanderkarten entsprechen ausgezogene rote Linien einfachen Wanderwegen, gestrichelte Linien Bergwegen und gepunktete Linien Alpinwanderwegen.
Ist auf der Karte die gewünschte Tour gefunden, lassen sich weitere Details herauslesen: Der höchste Punkt der Tour etwa, ob der Weg im steilen oder sanften Gelände verläuft und wo Schlüsselstellen warten, ob man an einem See oder Bach vorbeikommt, Wälder quert oder in der Nähe gar ein Gipfelziel wartet. Auf der Onlinekarte praktisch ist die Funktion «Messen». Man markiert seine Tour per Mausklick und erhält im Gegenzug Infos zu Länge, Höhendifferenz und zur Wanderzeit. Letztere lässt sich auch selber berechnen. Pro vier Kilometer Distanz wird eine Stunde benötigt, pro 400 Höhenmeter Aufstieg kommt eine weitere dazu. Im Abstieg bewältigt man in einer Stunde 800 Höhenmeter.
Alternativen festlegen bei der Tourenplanung
Ebenfalls zur Tourenplanung gehört, Alternativen festzulegen. Wo kehre ich um, wenn das Gipfelziel doch zu ambitioniert war? Wo kann ich abkürzen? Und wo bieten sich Schutzmöglichkeiten, sollte ein Gewitter aufziehen? Auf einem Zettel notiert man die Eckdaten zur Tour und den Alternativen, auf der gedruckten Karte zeichnet man das Ganze ein. Beides kommt mit auf die Wanderung. Touristische Übersichtspläne eines Gebiets sind als Wanderkarte unbrauchbar.
Der Wetterbericht ist die letzte Komponente der Planung. Hier empfi ehlt es sich, am Vortag und am Wandertag den Textwetterbericht von Meteoschweiz, SRF Meteo oder Meteocentrale zu konsultieren. Automatisch erstellte, stundengenaue Bildwetterberichte für einzelne Orte sind unzuverlässig.
Weitere Tipps zur richtigen Vorbereitung der Wanderung die man kennen sollte:
Bestens ausgerüstet auf Wanderschaft
Sicherer Spass auf Schneeschuhen
NATURZYT Ausgabe März 2019, Text/Fotos Daniel Fleuti