Wanderrucksäcke werden immer leichter, schnittiger und ausgeklügelter. Doch was gehört eigentlich rein in den Rucksack? Ein Blick in den wichtigsten Begleiter des Wanderers.
Niemand schleppt gerne unnötiges Gepäck durch die Berge. Also ist der Trend, auf eine Wanderung immer weniger mitzunehmen und auch das Rucksackmodell möglichst leicht und klein zu wählen. Grundsätzlich ist gegen leichtes Wandergepäck nichts einzuwenden. Man spart so Kraft und Energie, und es wandert sich unbeschwerter. Ein paar Dinge sollten aber unterwegs nicht fehlen; sie tragen nicht nur zum guten Wandererlebnis bei, sondern helfen ebenso, auch bei Unvorhergesehenem heil wieder nach Hause zu kommen.
Richtige Kleidung und Verpflegung auf der Wanderung
Fangen wir an bei der Verpflegung. Wer wandert, verbraucht weit mehr Kalorien als im Büro oder vor dem Fernseher. Je nach Person und Tour beträgt der Bedarf pro Stunde 300 bis 400 Kalorien. Gute und lang anhaltende Energie liefern Vollkornbrot, Käse, mageres Trockenfleisch, Nüsse und Gemüse. Getreideriegel, Traubenzucker und Trockenfrüchte wiederum versorgen den Körper rasch mit Energie, wenn es zum Beispiel zum Ende der Tour noch einen knackigen Anstieg zu bewältigen gilt. Essenziell ist genügend Flüssigkeit. Trinkt man zu wenig, wird der Körper schlapp, bei zu grossem Flüssigkeitsverlust reagiert er mit Schwindel und Unwohlsein. Pro halbe Stunde 0,2 Liter trinken lautet die Devise, geeignet sind Wasser, ungesüsster Tee oder verdünnte Fruchtsäfte. Auf eine fünfstündige Tour packt man folglich zwei Liter zum Trinken ein. Ist es heiss, darf es gerne mehr sein.
Weiter gehören in den Rucksack – unabhängig von der Wetterprognose – eine Regenjacke, Sonnenschutz und Sonnenbrille, ein warmer Pulli und, besonders im Herbst, eine Mütze und leichte Handschuhe. Schlägt das Wetter um, wird es im Gebirge schnell empfindlich kalt, und es kann selbst in mittleren Höhen schneien. Bläst dazu der Wind, kühlt der Körper aus und verliert wertvolle Energie. Da man über Kopf und Nacken am meisten Wärme verliert, ist eine Mütze Gold wert.
Unabdingbar ist die Apotheke. Hinein gehören Pflaster, elastische Binden, Tape, Desinfektionsmittel, Latexhandschuhe, Schere, Pinzette, Schmerzmittel und ein Medikament gegen Magenverstimmung. Gute Dienste leistet zudem eine Rettungsdecke, um jemanden warm zu halten. Benötigt man nach einem Unfall Hilfe, alarmiert man über die Nummer 1414 die Rega. Aber Achtung: Nicht überall in den Bergen hat das Mobiltelefon Empfang.
Wanderkarten als Orientierungshilfe
Was man nicht verlieren sollte unterwegs, ist die Orientierung. Die Wanderwege sind zwar gut markiert. Doch bei plötzlich aufkommendem Nebel kann man den Weg leicht aus den Augen verlieren, oder man steht an einer Verzweigung und die Markierung fehlt. In solchen Fällen ist eine Karte äusserst hilfreich. Praktisch sind die offiziellen swisstopo-Wanderkarten, auf ihnen sind die Wanderwege bereits eingezeichnet. Wer es genauer haben möchte, greift auf die swisstopo-Karten im Massstab 1:25 000 zurück. Nützliche Orientierungshelfer sind weiter Höhenmesser und Kompass. Wer damit umzugehen weiss, ist mit einem GPS-Gerät gut beraten. Und sonst? Sitzunterlage, Feldstecher, Fotoapparat, Messer, Blumenbestimmungsbuch – je nach persönlicher Vorliebe kann zusätzlich mit, was man tragen will und kann. Den persönlichen Abfall schliesslich trägt man am besten in einem Plastikoder Robidogsäcklein zurück ins Tal.
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Sicherer Spass auf Schneeschuhen
NATURZYT Ausgabe September 2018, Text, Fotos Daniel Fleuti