Spinnennetze sind eine klebrige Angelegenheit und tödliche Fallen für Mücken, Fliegen, Bienen, selbst Libellen bleiben darin «kleben». Die Spinne selbst aber läuft scheinbar leichtfüssig über das Netz und verfängt sich nicht. Wie geht das? Selbst wenn wir, was sehr unangenehm ist, in ein Spinnennetz laufen, bleibt dieses an uns kleben.
Die Spinne kann mit ihren verschiedenen Spinndrüsen auch unterschiedliche Fäden erzeugen. Das heisst normale Fäden ohne «Klebstoff» und die Klebrigen. Die Fäden, die wie Speichen eines Rades verlaufen und bis zum Rand führen sind klebstofffrei. Spinnt sie die kreisförmig verlaufenden Fäden, werden die klebrigen Fäden verwendet. Beobachtet man eine Spinne in ihrem Netz, sieht man, dass sie sich ausschliesslich auf den klebstofffreien Fäden bewegt. Ihre acht Spinnenfüsse sind zudem mit sehr feinen Härchen besetzt, diese sorgen dafür, dass die Kontaktfläche sehr gering ist, und so kann sie wie auf Zehenspitzen auch über die klebrigen Fäden gehen. Diese Härchen sind aber auch noch für anderes gut, denn an diesen perlt der Kleber auch ab.
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NATURZYT Ausgabe September 2016, Text Michael Knaus, Foto AdobeStock