Die Zweifarbfledermaus (Vespertilio murinus) ist eine mittelgrosse Fledermausart mit charakteristischem Aussehen. Namensgebend ist einerseits der klare Farbkontrast zwischen Bauch- und Rückenfell, andererseits aber auch die besondere Rückenfärbung: Das Unterfell ist schwarz-braun und trägt als zweite Farbe silberweisse Spitzen. Im Sommer halten sich die Zweifarbfledermäuse gerne in Zwischendächern, Fassadenspalten, Fledermaus- Flachkästen oder hinter Wandverschalungen auf. Seltener findet man sie auch in Baumhöhlen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Fledermausarten bilden bei den Zweifarbfledermäusen auch Männchen Kolonien. Dabei können die Wochenstuben, wie auch die Männchenkolonien, mehrere hundert Tiere umfassen. Zweifarbfledermäuse jagen vornehmlich im freien Luftraum in schnellem und geradlinigem Flug. Sie erbeuten dabei schwärmende Beuteinsekten wie Mücken-, Köcher- und Eintagsfliegen. Ihre Jagdgebiete sind entsprechend oft über stillen und produktiven Gewässern mit natürlichen Ufern. Die Zweifarbfledermaus wird als fakultativ ziehende Art betrachtet. Distanzen zwischen Sommer- und Winterquartier können je nach Population bis über 800 Kilometer betragen. Über die Winterquartiere und deren Vorkommen ist nur wenig bekannt, diese dürften sich aber hauptsächlich an Gebäuden und in Felsspalten finden.
Name: Zweifarbfledermaus (Vespertilio murinus)
Bestand Schweiz: unbekannt, eher selten Gefährdungsstatus: nicht gefährdet
Schutzstatus: geschützt nach Natur-und Heimatschutzgesetz
Tagesschlafverstecke: Fassadenspalten, Zwischendächer, Kamine, Fledermaus-Flachkästen, hinter Wandverschalungen und selten in Baumhöhlen
Jagdlebensraum: oft über naturnahen, produktiven Gewässern
Zugverhalten: gebietsweise migrierend
Spannweite: 270–310 mm
Gewicht: 8–18 g Gramm
Verbreitung: lückige Verbreitung in der ganzen Schweiz, südlich der Alpen aber selten
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NATURZYT Ausgabe Dezember 2022, Text Katja Schönbächler, Foto Stiftung Fledermausschutz