Rothirsch mit grossem Geweih läuft über Wiese

Im Wildpark Roggenhausen tummeln sich Hirsche, Mufflons, Wildschweine und seltene Haustierarten. Ein Naturlehrpfad und ein Obstbaumgarten ergänzen die Anlage. Der Wildpark Roggenhausen ist westlich der Stadt Aarau angesiedelt. Er liegt im gleichnamigen Tal und ist in ein seltenes Naturidyll eingebettet. Das gesamte Parkareal umfasst eine Fläche von ungefähr 15 Hektaren. Der Park wurde 1903 gegründet und geniesst seither eine hohe Popularität weit über die Region hinaus. 

Beim Steinwildgehege auf dem «Älpli» und neben dem Spycher aus dem Jahre 1642 steht  ein öffentlicher Picknickplatz mit zwei Feuerstellen zur Verfügung. Die zahlreichen Gehege laden zu Rundgängen ein. Auf dem westlichen Rundweg können besonders schön die Damhirsche beobachtet werden. Im ganzen Park gilt: Das Füttern von Tieren darf nur mit ausgewählter Nahrung aus den Futterautomaten erfolgen. 

Seit 2003 erfuhr der Roggenhausen-Wildpark eine zusätzliche Bereicherung: zu den Hirsch- und Mufflongehegen wurden attraktive Besucherplattformen erstellt. Im Spycher erfolgte die Neuansiedlung des Haus- oder Steinmarders. Der Naturlehrpfad führt entlang dem östlichen Waldhang hinunter zum Restaurant und zu den Hochstamm-Obstbäumen.

Schönster Hirschpark der Schweiz

Die grossen Gehe mit Wald und offenem Land, welche dem Roggenhausen zu Recht die Bezeichnung „Schönster Hirschpark der Schweizer“ verhalfen, erfuhren 2011 nochmals eine markante Ergänzung und Aufwertung. Durch ein grosszügiges Engagement der Ortsbürgergemeinde Aarau konnte der Platz vor dem Restaurant neu gestaltet und eine nach neusten ökologischen Erfordernissen gebaute Naturkläranlage mit Naturweiher und einer grosszügigen Mini-Pig- und Geflügel-Anlage gebaut werden.

Rothirsch Aaro am Bach
Der Rothirsch ist die grösste einheimische Hirschpark. Der Rothirsch Aaro der Platzhirsch im Wildpark Roggenhausen

Fauna und Flora im Wildpark entdecken

Auf dem Naturlehrpfad mehr über Flora und Fauna erfahren. Der Naturlehrpfad wurde 2003 zum 100-jährigen Bestehen des Vereins Wildpark Roggenhausen, mit Unterstützung des kantonalen Lotteriefonds und des Rotary Clubs Aarau errichtet.

Auf dem Naturpfad wird den naturwissenschaftlich interessierten, Erholung suchenden Personen auf verständliche Weise der Zusammenhang von Gesteinsuntergrund (Geologie), der wachsenden Pflanzendecke (Flora, Vegetation) und der Tierwelt (Fauna) nähergebracht.

An sechs Standorten werden die vorhandenen Fels- und Lockergesteinsschichten, deren Bildungsbedingungen, Wasser- und Fossilgehalt, die Verwitterungs-, Erosions- und Umlagerungsprozesse sowie die an den Gesteinsuntergrund gebundenen Pflanzen- und Tierarten  dargestellt.

Im Gebiet des Lehrpfades wechseln die Gesteinsunterlagen, der Wasserhaushalt und dadurch die Standortbedingungen für die Pflanzen- und Tierwelt kleinräumig stark. Es existieren somit sehr vielfältige und unterschiedliche Lebensräume nebeneinander. Wir befinden uns hier in der Übergangszone zwischen dem Jura ("Kalkfelsen") und dem Mittelland ("Molasseablagerungen").

Haben Sie gewusst, dass man hier auf kleinstem Raum Jurafelsen, Dolinen, Schotterablagerungen, Steinbrüche und sogar ein Moor antreffen kann? Hinweis: Der Naturlehrpfad ist nicht rollstuhlgängig.

Tiere im Park

Im Wildpark Roggenhausen können verschiedene Tiere beobachtet werden: Rothirsche, Axishirsche, Damhirsche, Mufflons, Alpenmurmeltiere, Steinwild, Wildschweine, Shetland Ponys und der Steinmarder. Daneben Strahlenziegen, Schneehase, Minipigs, Wildtruthähne, Appenzeller Barthühner, Hasenkaninchen und Walliser Schwarznasenschafe. Die Tiere können mit speziellem Futter von Wildpark gefüttert werden. Diese findet man am Futterautomaten. 

Steinmarder im Holzkäfig
Seinmarder - sein Revier erstreckt sich auf über 50 - 80 Hektaren.
Mufflons auf der Wiese im Wildpark Roggenhausen
Mufflons - in der Schweiz lediglich in zwei Kolonien im Wallis vorhanden.
Murmeltier vor Stein an der Sonne
Alpenmurmeltier - lebt in den Alpen auf Höhen von 1200-2800 m ü.M. oberhalb der Waldgrenze.

Arboretum - spezieller Obstbaumgarten

Eine Besonderheit ist der 1999 angelegte spezielle Obstbaumgarten. Auf den Hangwiesen ganz im Süden des Tälis finden sich rund 50 hochstämmige Apfel-, Birn-, Zwetschgen-, Kirsch- und Pflaumenbäume, welche an die einst weit über 2000 Obstsorten in der Schweiz erinnern. Wer kennt beim heutigen Standardsortiment noch Namen wie Schnitzapfel, Habermehler, Wältisteiner, Herbstforelle, Goldbächler, Ontario- und Viktoriapflaume? Sie und viele andere Sorten wollen einen Teil der früheren Vielfalt retten und der Nachwelt ein Stück Kulturgut bewahren. 

Junge Bäume im Arboretum Roggenhausen
Arboretum Roggenhausen

Der Habermehler

Vielen älteren Leuten ist der Habermehler noch ein Begriff. Er ist ein Apfel, welcher vor allem regional bekannt ist. In einer Aargauer Statistik von 1937 ist er eine von rund 100 Sorten, welche namentlich erwähnt wurde.

Der Habermehler oder Wagnerapfel wurde schon Mitte des 19. Jh. beschrieben. Er soll von einem Wagner in Buchs/AG aus einem Samen gezogen worden sein. Er kann als Tafel-, Koch- und Dörrapfel verwendet werden.

Äpfel der Sorte Habermehler am Baum
Der Habermehler - ein Wagnerapfel aus dem 19. Jahrhundert

Mehr Informationen zum Park:

Wildpark Roggenhausen
5001 Aarau
Telefon 062 822 34 05

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
www.roggenhausen.ch

Öffnungszeiten
Der Park ist das ganze Jahr geöffnet und unentgeltlich zugänglich. Hunde an der Leine sind erlaubt.

Buszufahrt
AAR-Busverbindung ab Bahnhof Aarau, Linie 3, Haltestelle Roggenhausen, anschliessend Fussmarsch ca. 15 Minuten.

Autoparkplatz
Parkplatz an der Schönenwerderstrasse. Wenn dieser besetzt ist, bitte Parkplatz "Schanz" 500m stadteinwärts benützen!

Postadresse
Verein Wildpark Roggenhausen
Rathausgasse 1
5000 Aarau

Weitere interessante Tierpärke und Naturpärke die zum erleben einladen:

Auf Fährtenlese im Schweizer Nationalpark

Frühling in den Schweizer Pärken

Wandern im Naturpark Diemtigtal - die Flora und Fauna erleben


NATURZYT Ausgabe April 2013, Text Michael Knaus, Fotos Wildpark Roggenhausen

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