Den Fischreiher (auch Graureiher genannt), mit einer Grösse von 90 bis 98 cm, sieht man an Seen und Flüssen in feuchten und morastigen Gebieten. Er pirscht sein Beute vorsichtig an oder lauert auf sie. Der Hals ist S-förmig zurückgebogen, denn so kann er blitzschnell nach vorne geschleudert werden, um die Beute zu packen. Dies sind vor allem kleinere Fische, Frösche, Molche, Schlangen und Wasserinsekten. Aber weshalb versinkt der Fischreiher nicht langsam im weichen Untergrund bei seinem Beutezug? Der grosse Reiher, welche eine Flügelspannweite von über 175 cm hat, ist ein Leichtgewicht und wiegt nur gerade 1 bis 2 kg und die drei langen Vorderzehen sind am Stelzenbein weit auseinandergespreizt und verhindern dadurch das Einsinken im weichen Untergrund. Die Fischreiher haben im Gegensatz zu vielen anderen Vögeln auch keine Bürzeldrüse, die Fett abgibt. Sie reiben sich stattdessen mit dem Puder ihrer «Puderdunen» ein. Puderdunen sind Federn, deren Spitzen allmählich zu feinem Puder zerfallen. So bleibt ihr Gefieder wasserabstossend. Spannend unsere Natur – gross muss nicht immer schwer sein...
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NATURZYT Ausgabe Dezember 2015, Text Michael Knaus, Foto AdobeStock