Der Rotmilan ist nach Bartgeier und Steinadler der drittgrösste einheimische Greifvogel. Stundenlang kann er mit seinen schmalen, langen Flügeln über den Wohngebieten kreisen, und man hört ihn meist mit einem schrillen und langgezogenen «Wiiieeh». Er ist mit einer Körpergrösse von 56 bis 73 cm und einer Flügelspannweite von 160 bis 180 cm ein grosser, imposanter Vogel, mit seinem Gewicht von 750 bis 1300 g jedoch schon fast wieder ein Fliegengewicht.
Der Rotmilan nimmt praktisch alles, was er kriegen kann, und nutzt ein breites Nahrungsspektrum. Im Gegensatz zu anderen Greifvögeln ist er aber körperlich nicht in der Lage, grössere Tiere zu fassen und zu töten. Seine Hauptbeute sind deshalb vor allem Mäuse, Aas und im Frühling auch gerne mal Regenwürmer. Somit jagt der Rotmilan keine Katzen oder kleinen Hunde. Häufig ist er auch über Mülldeponien zu sehen, wo er Abfälle sucht oder Kleinsäuger und Insekten jagt. Als Aasfresser kann es vorkommen, dass man ihn bei grösseren Beutetieren sieht, welche er aber nicht selber erlegt hat, sondern die Opfer des Strassenverkehrs geworden sind.
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NATURZYT Ausgabe Dezember 2014, Text Michael Knaus, Foto AdobeStock