Denkt man an Luzern, erinnert man sich sofort wieder an die Schulzeit. Wer war noch nicht im Verkehrshaus Luzern, auf der Kappelerbrücke, mit dem Schiff auf dem Vierwaldstättersee? Luzern als Stadt hat einiges zu bieten, erstklassige Events, eine wunderschöne Altstadt und viele Sehenswürdigkeiten, Museen und Theater .
Genau so faszinierend wie die charmante Stadt Luzern ist deren Umgebung, mit ihrer einzigartigen See- und Berglandschaft. Sie bietet unzählige Möglichkeiten für unvergessliche Ausflüge. Der Pilatus mit der weltweit steilsten Zahnradbahn, die Rigi ein wunderschönes Naturparadies, der Titlis mit seiner wundersamen Gletscherwelt oder das Wanderparadies für die ganze Familie, Melchsee-Frutt.
NATURZYT war unterwegs und berichtet von kleinen, feinen Naturerlebnissen und aufgespürten Sagen & Mythen in der Ferienregion Luzern. Es gäbe noch viel mehr zu berichten über die Stadt und Region Luzern – also wieso in die Ferne schweifen, wenn das Nahe so viel zu bieten hat. Lassen Sie sich inspirieren von einem naturverbundenen Aufenthalt.
Naturerlebnisse Luzern
Stolze 20 Millionen Jahre alt ist die Geschichte des Gletschergartens. In der damaligen Heisszeit nämlich und während der letzten Eiszeit wurde das geschaffen, was als nationales Naturdenkmal gilt: Der Gletschergarten inmitten der Stadt Luzern und in unmittelbarer Nachbarschaft des berühmten Löwendenkmals.
Eine Entdeckungsreise im lauschigen Park, im Museum mehr über die jüngste Erdgeschichte der Schweiz und die Geschichte Luzerns erfahren und sich verwirren lassen im "schönsten Spiegellabyrinth der Erde."
Mit der Reihe „Naturschauplätze“ entdeckt man die Stadt Luzern auf besondere Art und Weise neu! Die attraktiv gestalteten Faltbögen versprechen spannende Streifzüge durch die vielfältige Stadtnatur. Jagende Alpensegler am Wasserturm, geheimnisvolle Unkenrufe auf der Allmend oder zu Tausenden rastende Kolbenenten in der Luzerner Bucht sind nur einige der vielen Highlights der Luzerner Tier- und Pflanzenwelt.
Roaaarrrrrr! Hört man die Rothirsche während der Hirschbrunft im Hirschpark Luzern klingen – und kann diese natürlich auch sehen. Der Hirschpark Luzern ist kostenlos, immer geöffnet und bestens für einen Spaziergang geeignet.
Auf dem Blumenpfad am Pilatus
Entlang des Blumenpfads geben Blumenschilder Auskunft über die Flora, so auch über Blütenfarbe und Blütezeit. Der Blumenpfad folgt dem Wanderweg von Pilatus Kulm zum Tomlishorn, und zwar meist auf der Südseite des Hauptgrats. Er ist durchgehend auf der Aussenseite gesichert und mit Ausnahme des letzten Abschnitts am Tomlishorn asphaltiert. Tipp: Wer die ganze Pilatus-Flora kennen lernen will, muss ab Ende Mai, wenn der Weg offen ist, etwa alle 3 Wochen einmal von Pilatus Kulm zum Tomlishorn wandern.
Seit über 40 Jahren lebt am Pilatus Steinwild. Auf Initiative der PILATUSBAHNEN, wurden von 1961 bis 1969 insgesamt 19 Stück Steinwild für die Wiederansiedlung ausgesetzt. Das Steinwild der Kolonie Pilatus besiedelt die Kette Steiglihorn – Esel –Tomlishorn – Widderfeld – Stäfeliflue – Risetenstock sowie das vorgelagerte Matthorn. Über die Jahre hat sich die Kolonie am Pilatus sehr gut entwickelt. Am Pilatus leben heute 107 Tiere.
Der Klimaweg am Fusse des Pilatus ins Eigenthal
Luzern besitzt den längsten Klimaweg der Schweiz. Er beginnt bei der Station «Obergütsch» (Bus Nr. 10 ab Luzern Bahnhof) und führt über den Sonnenberg zum Rännggloch, dann hinauf zum Holderchäppeli und zum Schluss ins Eigenthal. Besonders im Frühling, wenn die Natur erwacht und die ersten Sonnenstrahlen einen begleiten, ist der Weg ein besonderes Erlebnis. Die Wanderzeit für den ganzen Weg beträgt rund 4 bis 5 Stunden (ca. 16 km).
Wunderschöne Alpenpanoramen, fantastische Ausblicke vom Mittelland bis in die Alpen, auf den Vierwaldstättersee und über die Stadt Luzern, eine spektakuläre Schlucht und 26 Stationen zum Thema Klimawandel – das alles bietet der Luzerner Klimaweg. Die Wanderzeit über den Sonnenberg bis ins Ränggloch beträgt etwa 2 Stunden. Von dort kann man den Bus zurück von Kriens-Obernau nach Luzern nehmen. Wer weiter wandern will, gelangt in weiteren 3 Stunden vorbei an Schafherden, frei laufenden Ziegen, blühenden Weiden und einem imposanten Ahornbaum durch eine typische Voralpenlandschaft hinauf zum Holderchäppeli und danach ins Eigenthal.
Der Klimaweg sensibilisiert für den Klimawandel, er stellt zukünftige Herausforderungen und Probleme dar, zeigt aber auch neue Perspektiven und Chancen auf. Er soll weder belehren noch Angst schüren – wer ihn geht, soll daraus Kraft und Vertrauen schöpfen.
An der Rigi Südseite gibt es einen Naturschatz
An der Rigi Südseite, von Weggis bis Brunnen, findet man einen Naturschatz: Eine artenreiche, ursprünglich wilde Flora und Fauna. 900 Blütenpflanzen, 300 Flechten, 100 Moose, weit über 1000 Insekten, dazu Brutvögel, Reptilien, Amphibien, Säuger. Dank der besonderen Geologie, der Naturgeschichte, dem milden Seeklima und vor allem der Arbeit der Bauern.
Wertvolle Wiesen: Vielfältig und voll lokaler Besonderheiten ist das Leben in den magertrockenen Wiesen und Weiden und in den feuchten Riedwiesen der Rigi Südseite. Diese Wiesen und Weiden, die ausgedehnten Wälder und die markanten Felsflühe geben dem Gebiet sein einzigartiges Gesicht und seine typische Ausstrahlung. Diese kostbaren Naturwerte sind heute akut bedroht.
Der Blumenpfad von Rigi Kaltbad
Der Blumenpfad führt von Rigi Kaltbad via Chänzeli nach Staffel und auch über den Felsenweg ab First. Während der Blütezeit sind auf diesen attraktiven, aussichtreichen Pfaden die Blumen mit Schildern beschriftet. Ein kostenloser Prospekt zum Blumenpfad mit 67 Blumenbildern und Namen kann an den Stationen der Rigibahnen kostenlos bezogen werden. Im Verlauf der Saison können über 200 Arten gesehen und kennen gelernt werden von A wie Arnika bis W wie Wundklee.
Naturausflüge in der Region Luzern
Drachemoor Krienseregg – Hochmoore und naturnahe Waldungen erkunden
Die Schönheit der Krienseregg mit den naturnahen Waldungen und den national bedeutenden Flach- und Hochmooren erlebt man im Drachenmoor. Rund um das Schutzgebiet werden an fünf Drachenmoor-Plattformen einzigartige Einblicke in die Natur gezeigt. Man spürt das Reich der Moose, die unbändige Kraft der Pilatusbäche, die Schönheit des Waldes und der Riedwiesen und lässt diese auf sich wirken und wirft einen Blick zurück in die Eiszeit.
Vom Bahnhof Luzern bringt uns der Bus Nr. 1 Richtung Kriens/Obernau in 10 Minuten an die Haltestelle Linde in Kriens. Folgen Sie dem Wegweiser ‚Pilatusbahn’. Ab der Talstation erreichen Sie die Krienseregg in nur 15 Minuten gemütlicher Fahrt mit den Panoramagondeln.
Auf den Spuren der Bodentypen - Bodenlehrpfad Meggerwald
Im Bodenlehrpfad Meggerwald werden die Bodenprofile der vier Bodentypen saure Braunerde, pseudogleyige Braunerde, Gley, Podsol und viel Interessantes mehr rund um den Boden kennen gelernt.
Mit Bus Nr. 24 ab Bahnhof Luzern Richtung Meggen Tschädigen, Haltestelle Tschädigen (Endstation). Die Fahrzeit beträgt ca. 20 Minuten. Ab Tschädigen ist der Weg beschildert. Nach etwa 10 Minuten, kurz vor dem Meggerwald, erreicht man die Anfangstafel. Kleine Wegweiser im Wald helfen zusätzlich, die Standorte zu finden.
Natur pur – Region Sempachersee
Das Mosaik von Wäldern und Feldern der Kulturlandschaft gibt der Region einen reizvollen ländlichen Anstrich. Die heute sanft anmutende Landschaft wurde vor einer Million Jahren vom Reussgletscher geprägt, dessen Eis sich hier einen Kilometer hoch auftürmte. Umgeben von Gletschermoränen bildete sich der Sempachersee.
Auf ausgedehnten Wanderungen durch Felder, entlang der Gewässer und in lauschigen Wäldern treffen wir immer wieder auf kleine Juwelen der Natur. Zumeist sind es «Moose» (Tümpel, Moore und Riede), deren Standort man teils erfragen muss. Vielerorts kann man sich auf Lehrpfaden weiterbilden. Der Sempachersee als grösster Naturwert ist nicht überall öffentlich zugänglich, doch gibt es auch attraktive Routen auf den Hügeln mit See- und Bergsicht, z.B. den Römerweg von Sempach nach Schenkon oder die Wanderwege über den Nottwiler Berg.
Die UNESCO Biosphäre Entlebuch - Der Wilde Westen von Luzern
Karstgebiet Schrattenflue und Nagelfluemassiv Napf – Hochmoor Salwiden und Flachmoor Bleikiboden – Rümligschlucht und Auenlandschaft Kleine Emme – Bergsturzgebiet Sörenberg und Waldreservat Laubersmad – Naturschutzgebiet Hagleren und Wildschutzgebiet Tannhorn. Die Vielfalt an verschiedensten Lebensräumen ist immens. Und das auf eine relativ kleine Fläche von knapp 400 Quadratkilometern. Moore in allen Schattierungen und Grössen dominieren weite Teile der Landschaft zwischen Sörenberg und Entlebuch, zwischen Marbach und Flühli. Die Schrattenflue mit den zerfressenen Karstflächen und den 250 Höhlen gab sogar einer Gesteinsart den Namen: dem Schrattenkalk.
Im Napfgebebiet beeindrucken die tiefen Schluchten mit dem goldführenden Wasser und den aussichtsreichen Eggen. Nichts bleibt in den vier Auenlandschaften von nationaler Bedeutung nach einem Hochwasser auf dem gleichen Stein. Wald ist nicht gleich Wald – im Entlebuch werden sieben Reservate die ungestörte Entwicklung von Pflanzen und Tieren in den kommenden 50 Jahren erlauben.
Eine zauberhafte Naturlandschaft, verschiedene Themenwege zur Natur gibt es zu erkunden.
Weitere Schweizer Naturregionen die schön sind zu erleben:
Graubünden Ferien: Rheinschlucht, der Nationalpark und die Alp Flix
Parc Ela - der Grösste Naturpark der Schweiz
Freiburger Voralpen - weite Flusslandschaften, idyllische Seen
NATURZYT Ausgabe April 2013, Text Michael Knaus, Fotos Luzern Tourismus, Pilatus Bergbahnen