In den Kellern und in ruhigen Ecken in der Wohnung treff en wir die zart anmutende Spinne häufig in ihrem Netz an. Kommt man ihr zu Nahe und stört sie, beginnt sie heftig hin- und herzuschwingen – sie zittert. Dadurch verschwinden die Umrisse, und der potenzielle Räuber wird in der Beutefanghandlung gestört und lässt von ihr ab. Von ihrem Zittern hat sie auch ihren Namen. Für uns Menschen ist sie nicht nur ungefährlich, sondern ganz im Gegenteil sehrnützlich durch das Vertilgen von lästigen Insekten. Sie kann bis 3 Jahre alt werden. Der Körper ist mit sieben bis zehn Millimetern relativ klein, dafür können die charakterstarken Beine bis fünf Zentimeter lang werden. Ihr Netz erscheint relativ unstrukturiert und besteht aus zahllosen kreuz und quer gewebten Fäden, die eine Netzdecke bilden. In diesem Netz sitzt die Spinne mit dem Bauch nach oben. Die Beute wird blitzschnell mithilfe ihrer langen Hinterbeine eingewickelt, indem sie die Fäden aus den Spinnwarzenzieht und diese über die Beute wirft . Anschliessend wird die Beute ein Stück herangezogen und in Rotation versetzt und dabei eingesponnen.
Vielfach wird die Zitterspinne auch mit dem Zimmermann verwechselt. Im Gegensatz zu diesem kann die Zitterspinne nicht nur «zittern», sondern auch Netze spinnen und besitzt den für Spinnen typischen zweigeteilten Körper.
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NATURZYT Ausgabe Dezember 2018, Text Michael Knaus, Foto AdobeStock