Die Waldohreule gilt in der Schweiz als potenziell gefährdet. Mit ihrem Bestand von bis zu 3000 Brutpaaren ist sie deutlich seltener hierzulande anzutreffen als der Waldkauz. Dieser ist die häufigste Eulenart der Schweiz, die mit bis zu 8000 Brutpaaren vertreten ist. Der Lebensraum der Waldohreule besteht aus Waldund Kulturland, in welchem sie auf Jagd nach Kleinsäugern und Vögeln geht. Unverwechselbar sind die namensgebenden «Ohren» der Waldohreule, welche jedoch nur verlängerte Kopffedern sind. Ihr gelbbraunes, hell gesprenkeltes und dunkel gestreift es Gefieder erinnert an das eines Uhus. Durch diese rindenfarbenartige Färbung ist diese Eulenart im Wald schwer zu entdecken. Ihre laut fiependen Jungvögel können ihre Anwesenheit jedoch verraten. Die meisten Waldohreulen, die die Greifvogelstation Berg am Irchel aufnimmt, sind Verkehrsopfer. In Zeiten von starken Stürmen kann es aber auch vorkommen, dass Jungvögel gebracht werden, die aus dem Nest gefallen sind. Im Jahr 2021 konnte das Team der Greifvogelstation bis jetzt 14 Waldohreulen bei sich aufnehmen und pflegen. Unter diesen Patienten befanden sich unter anderem einige Nestlinge und eine Waldohreule mit einem Schulterbruch.
Name:
Waldohreule (Asio otus)
Bestand Schweiz:
2000–3000 Paare (2013–16)
Gefährdungsstatus:
potenziell gefährdet
Lebensraum:
Kulturland, Wald
Brutort:
Bäume
Zugverhalten:
Standvogel und Kurzstreckenzieher
Körperlänge:
35–37 cm
Spannweite:
90–100 cm
Gewicht:
210–330 Gramm
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NATURZYT Ausgabe Dezember 2021, Text/Fotos Greifvogelstation Berg am Irchel