Wenn wir etwas übersehen, heisst es immer: «Du bist blind wie ein Maulwurf.» Aber ist er wirklich blind? Den grössten Teil seines Lebens verbringt er unter der Erde, gräbt seine Gänge und ernährt sich von Insekten und Regenwürmern, die er beim Graben findet. Er kennt dadurch auch keinen Tag-und-Nachtrhythmus. Und wo es dunkel ist, muss man auch nichts sehen – oder? Das stimmt auch, Maulwürfe sind aber deshalb nicht blind, aber gut sehen können sie auch nicht. Dafür kann er sehr gut riechen, hören und tasten und erspürt auch Erschütterungen, so nimmt er Geräusche von Regenwürmern oder Larven in seinen Gängen gut wahr. Unser Europäischer Maulwurf wird bis zu 17 Zentimeter lang und kann bis zu 120 Gramm wiegen. Sein Fell ist kurz und dicht. Schwanz, Nase und Füsse sind unbehaart. Die Ohröffnungen bleiben im Pelz praktisch verborgen und die Augen sind winzig und fast nicht zu sehen.
Er gräbt übrigens auch nicht mit dem Maul, wie es aufgrund seines Namens anzunehmen wäre, dafür besitzt er seine Hände. Der Name kommt wahrscheinlich vom althochdeutschen Wort «Moltewurf». Molte bedeutet Erde, somit ist der Maulwurf übersetzt ein Erdwerfer. Wer einen Maulwurf im Garten hat, kann sich freuen, denn das bedeutet, dass der Boden gesund ist, und auch wenn die Erdhügel, die er hinterlässt, nicht ins Gartenbild passen, frisst er im Gegenzug immerhin die Schädlinge unter der Erde.
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NATURZYT Ausgabe Juni 2019, Text Michael Knaus, Fotos AdobeStock