Sie können lautlos an Stelle stehen, vorwärts, rückwärts oder seitwärts blitzschnell ausweichen und innert Millisekunden nach oben oder unten schwirren. Die Flugkünste der Libellen sind atemberaubend. Ohne Rückenwind sind Geschwindigkeiten von mehr als 50 km/h erreichbar. Mit Windunterstützung können einige Arten in wenigen Tagen bis zu 1000 Kilometer zurücklegen.
Ermöglicht werden diese Flugmanöver durch die direkte Flugmuskulatur, mit der sich jeder der vier Flügel einzeln steuern lässt. Mit den ausgeklügelten Manövern können Pflanzen gezielt nach Käferchen abgesucht werden und Spinnen aus den Netzen gegriffen werden. Oft wird die Beute auch direkt aus der Luft gefangen. Die Bilanz der Beuteflüge: 97% enden mit vollem Darm. Wahrscheinlich auch deshalb, weil die Facettenaugen der Libelle einen Blick in Zeitlupe ermöglichen. So kann die Beute auf zehn Meter Entfernung erkannt werden. Leider sind sie durch Verschmutzung, Überdüngung und Ausbau der Gewässer auch gefährdet, da nützen auch die besten Flugkünste nichts, es liegt an uns, den Piloten durch nachhaltigere Lebensweise den Lebensraum zu erhalten.
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NATURZYT Ausgabe Juni 2018, Text Michael Knaus, Foto AdobeStock