Die Maskenbienen (Hylaeus) sind sehr speziell, da sie äusserlich kaum als Bienen wahrgenommen werden. Doch es lohnt sich sehr, genauer hinzusehen, denn wir haben in der Schweiz 38 verschiedene Arten dieser Gattung (von weltweit knapp 650 Arten). Sie sind klein, dünn, meist ganz dunkel und unbehaart. Namensgebend ist ihre typische gelbe oder weisse Gesichtsmaske. Die Artenbestimmung ist jedoch optisch nur selten möglich. Wertvolle Hinweise liefern kann dabei bei einigen Arten die Blütenvorliebe.

Nahrung für die Maskenbienen
Maskenbienen bevorzugen Waldränder,-hecken, Sand- und Lehmgruben, sind aber auch in Parks und Gärten anzutreffen.
Die meisten Maskenbienenarten sind nicht spezialisiert und können an vielen verschiedenen Blüten angetroffen werden. Umso auffälliger sind dafür die spezialisierten Arten wie die Lauch-Maskenbiene und die Reseden-Maskenbiene. Alle haben einen erstaunlich kurzen Rüssel von nur gerade 1,1 Millimetern, mit dem sie Pollen und Nektar aufsaugen und dann im Nest sammeln. Ihr Larvenproviant ist deshalb sehr feucht.

Welches Baumaterial braucht die Maskenbiene für ihr Nest
Auch wenn es optisch überhaupt nicht so aussieht, sind Maskenbienen mit den Seidenbienen verwandt und verwenden für ihre Nester ebenfalls ein selbstproduziertes Sekret und verschliessen ihr Nest mit solchen Sekretbändern. Diese sind in der Mitte offen, und so können die Weibchen darin wie durch ein «Katzentürchen» ein- und ausgehen.

Förderungsmöglichkeit der Maskenbienen
Neben einer blütenreichen Pflanzenvielfalt können die Arten mit geeigneten Nistplätzen gefördert werden: Hohlräume im Totholz oder in Steilwänden, Pflanzengallen, Erd- und Steinspalten, lockerer Schilfröhricht (für die seltene Schilfgallen-Maskenbiene) wie auch dürre Markstängel – jeweils an sonniger Lage. Schnell finden sich diese kleinen Bienen ein, und es ist einfach herrlich, ihnen zusehen, bis in den Herbst hinein …

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NATURZYT Ausgabe September 2019, Text/Fotos Debora Millet, Wildbee