In den tieferen Lagen hängen die Nebelfelder – es zieht uns hoch in die Sonne. Das tiefe Blau des Himmels sehen, die schneebedeckten Wälder, Wiesen und Berge erleben. Mit Respekt vor der schlafenden Natur im Winter durch die Landschaft streifen – den Wildtieren in dieser nahrungsarmen Zeit die Ruhe gönnen und auf den vorgegebenen Routenund Pisten bleiben. NATURZYT nimmt Sie mit auf Entdeckungsreise.
Zermatter Wintermärchen auf dem Rotenboden-Riffelberg
Zermatter Winteraussicht pur ist hier angesagt. Der Winterwanderweg führt am Riffelhorn vorbei in die gleissende Sonne der atemberaubenden Gornergrat- Aussicht. Ein Wintermärchen mit Blick in die Weite. Es beginnt auf Rotenboden. Der Winterwanderweg führt links weg. Die Schlaufe Richtung Riff elhorn ist der Auftakt zum grossen Erlebnis. Je nach Tageszeit wirft das Riffelhorn im Winter schon blaue, kalte Schatten. So ist für kurze Zeit zu spüren, wie viel die Sonne wärmt und wie unwirtlich kalt es im Schatten sein kann. Doch gleich darauf geht man wieder an der Sonne und kommt auf eine kleine Anhöhe. Der totale Wow-Effekt. Denn hier ist der Blick auf das Matterhorn unbeschreiblich schön, das Wolkenspiel am kalten Winterhimmel abwechslungsreich. In lockeren Kehren geht es hinunter bis zum Riffelberg. Wer Kinder dabei hat, kann sie auch gut auf einem Schlitten mitziehen. Dauer ca. 1 Stunde. Leichte Wanderung auf 2,6 km.
Auf der Rotenflue - die grossen Mythen als Begleiter
Einen so grossen Begleiter hat man nicht alle Tage. 1898 Meter ragt der Grosse Mythen in den Himmel. Nach der Bergstation der Rotenfluebahn geniesst man schon früh den Panoramablick von der Aussichtskanzel mit dem stattlichen Mythen im Vordergrund. Auf dem Rückweg lenkt der Blick immer wieder zu seinen Kalkfelsen und schweift über das Panorama im Tal: vom Lauerzersee bis zum Vierwaldstättersee. Und vor der Talfahrt empfi ehlt sich ein Besuch im Restaurant Gipfelstubli, welches nicht nur mit selbstgebackenen Kuchen oder Torten bezaubert, sondern auch mit einem wunderbaren Ausblick in die Schwyzer und Glarner Alpen.
Winterwanderung am Fusse des Chasseral
Am Fuss des Chasseral, dessen Gipfel auf 1607 m ü. M. liegt, bietet diese angenehme winterliche Rundwanderung zwischen Nods und L’ Aiguillon inmitten traumhaft er Natur einen herrlichen Ausblick auf die Hochebene und einen Teil der Alpen.
Ab dem Parkplatz der Route de Chasseral schlägt diese Winterwanderung die Richtung nach L’Aiguillon ein. Sie folgt einem für die Region Berner Jura typischen Waldweg, der an Fichten, Buchen und Haselnusssträuchern vorbeiführt.
Der zweite Teil der Wanderung steigt zwischen dem Chasseral-Massiv und dem Mont-Sujet ab, im Herzen der Weidelandschaft Prés Vaillons. Mit etwas Glück trifft man unterwegs auf Rehe oder Hasen, von denen es in der Umgebung des Chasseral relativ viele gibt. Die scheuen Tiere sind jedoch auch blitzschnell wieder verschwunden! Nach einigen Kilometern Abstieg kommt man erneut an einer kleinen bewaldeten Weide vorbei. Anschliessend lichtet sich diese und gibt den Blick auf das Dorf Nods und an klaren Tagen auf die Alpenkette in der Ferne frei.
Zur Information: Verpflegungsmöglichkeiten findet man in Nods. Im Restaurant La Pierre Grise kann man eine familiäre Küche sowie einen wunderschönen Blick auf die Alpen geniessen. Feinschmecker kommen in der Fromagerie de Nods, die kösliche regionale Spezialitäten mit Gütesiegel anbietet, auf ihre Kosten.
Rothenturm: Stilles Hochmoor im Winterkleid
Weniger als eine Stunde vom atemlosen Stadtleben in Luzern und Zürich entfernt wohnen Ruhe und Stille. Im voralpinen Hochtal zwischen Einsiedeln und Schwyz liegt die Moorlandschaft Rothenthurm – ein einmaliges Schutzgebiet für Tiere und Pflanzen. Auf rund 930 Metern wärmt die Sonne im Winter oft Herz und Wangen der Spaziergänger, während der Nebel das Flachland ins Grau tunkt. Das flache Gelände stellt keine Anforderungen an die Kondition und lässt kilometerweit den Blick ungestört über die Weite der winterlichen Natur schweifen.
Panoramarundweg Rosenboden
Hoch hinaus ins Wintererlebnis. Ab Unterwasser geht es zuerst mit der Standseilbahn nach Illtios und von dort mit der Luftseilbahn auf den Chäserrugg. Hier oben führt ein flacher und gut präparierter Winterwanderweg zu den Rosenböden mit einer atemberaubenden Aussicht auf sechs Länder und 500 Gipfel. Schöne Schneeverwehungen, zu Kegeln verwirbelter Karst, filigrane Schneewechten und Eiskristalle hat der Wind hier oben aus dem Schnee gebildet. Und beim Blick zurück sieht man das prächtige Gipfelgebäude von Herzog & de Meuron, das Alpensteinmassiv, den Walensee und die Innerschweizer Alpen. Hier oben geniesst man einfach das traumhafte Panorama bei der leichten Wanderung von rund 3 Kilometern, bei nur 60 Metern Höhendifferenz. Im Restaurant erwartet uns von 9.00 bis 16.00 Uhr eine von lokalen Spezialitäten geprägte Küche.
Europas älteste Lärchen auf der Alp Balavaux
Ein einzigartiges Naturschauspiel: die ältesten Lärchen Europas. Der Bestand auf der Alp Balavaux umfasst rund 250 Bäume, der mächtigste davon ist gut 800 Jahre alt mit einem Durchmesser von über drei Metern. Der Weg führt direkt durch diesen gewaltigen, zauberhaften Wald. Ausgangspunkt ist die Bergstation Tracouet. In leichtem Abstieg verläuft der gepfadete Weg in der Flanke des Dent de Nendaz zur Alp Balavaux. Am Weg liegt das Bergrestaurant Cabane de Balavaux. Von hier aus lohnt es sich einen Abstecher nach Prarion auf den Plan du Fou zu machen, um die faszinierende Aussicht zu geniessen. Die Rückkehr zur Gondelbahn-Bergstation Tracouet erfolgt auf gleicher Route.
Moorlandschaft Langis-Glaubenberg
Die Moorlandschaft Langis-Glaubenberg verwandelt sich bei Schnee in ein herrliches Winterparadies für Winterwanderer und Schneeschuhläufer. Den Besucher erwartet eine einmalige, unberührte Natur mit schneebedeckten Tannen. Das Hochplateau mit den lichten Nadelwäldern in Kombination mit der Ruhe und Abgeschiedenheit hat etwas Skandinavisches. Besonders idyllisch ist das Sewenseeli, welches nur mit Schneeschuhen oder Tourenskiern erreichbar ist. Der Glaubenbergpass (1543 m ü.M.) ist ein kleiner Passübergang von Sarnen (OW) nach Entlebuch (LU), und unmittelbar vor der Passhöhe liegt die grösste Moorlandschaft der Schweiz.
Sparenmoos-Rundwanderung
Der aussichtsreiche und einfache Panoramarundweg führt über die hügelige Moorlandschaft Sparenmoos. Das sonnenverwöhnte Hochplateau oberhalb von Zweisimmen bezaubert mit einem Ausblick auf die Berner Alpen, das Simmental und das Saanenland. Das Sparenmoos (1640 m ü. M) befindet sich auf einem Hochplateau oberhalb des Dorfes Zweisimmen. Schneeschuhläufer finden in diesem sonnigen Hochmoorgebiet eine ruhige und unberührte Hügellandschaft vor. Der signalisierte Schneeschuhtrail Sparenmoos besticht mit herrlichem Bergpanorama und geringen Höhendifferenzen.
Der Rundweg startet direkt beim Parkplatz vom Berghaus Sparenmoos und führt zuerst flach durch eine schneereiche Geländemulde in nordöstliche Richtung. Auf halbem Weg zur Site Alp wird der Ausblick ins Simmental und zu den Niedersimmentaler Voralpen frei. Leicht abfallend gelangt man hinunter zu den Alphütten der Site Alp. Danach wendet der Trail und führt nun über den flachen Grat hinauf ins Gebiet Tolmoos. Vorbei an der verschneiten Tolmoos-Hütte erreicht man den höchsten Punkt des Trails. Hier stösst man auf den Winterwanderwegund die Loipe, welche vonder Schiltenegg zurück ins Sparenmoosführen. Über den Winterwanderweg oder parallel dazu im Pulverschnee führt der Trail zurück zum Ausgangspunkt. Die Wanderzeit beträgt 2 Stunden und die Fahrt zurück nach Zweisimmen kann rasant mit dem Schlitten gemacht werden.
Rundwanderung Glaubenbielenpass
Im Winter, wenn die Panoramastrasse auf dem Glaubenbielenpass gesperrt ist, erlebt man hier Natur pur. Der Blick auf die Rothorn-Kette und die Spuren von Wildtieren im Schnee lassen einen den Alltag vergessen. Die sportliche Wanderung startet im Dorf Sörenberg, wo es gemächlich vom Dorfzentrum hinauf bis zum letzten Wohnhaus geht. Ab hier taucht der Weg immer mehr in die Natur ein, und es folgen auch zwei steilere Wegstücke, bevor das Plateau Schwendeli/Totmoos erreicht wird. Auf dieser Strecke sind immer noch die Ausmasse des Bergsturzes bei Sörenberg zu erkennen. Auf der verschneiten Panoramastrasse gelangt man via Emmenwald hinunter nach Sörenberg zur Talstation der Luft seilbahn Brienzer Rothorn. Hier lohnt sich ein Abstecher auf den «höchsten Luzerner». Das Brienzer Rothorn (2350 m ü. M.) bietet eine Rundumsicht auf 693 Berggipfel. Die Wanderung dauert knapp 3½ Stunden für die knapp 10 Kilometer. Tipp: Im Winter fahren Fussgänger für nur 10 Franken auf das Brienzer Rothorn und zurück.
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NATURZYT Ausgabe Dezember 2018, Text Michael Knaus