Die Sommerzeit – nicht immer entspricht sie unserer Vorstellung von Sommer. Aber ist das ein Grund zu Hause zu bleiben und sich all die wundervollen Orte und Plätze in der von Vitalität sprühenden Natur entgehen zu lassen?
Ist der Schnee erst einmal geschmolzen, laden viele wundersame Plätze in den Bergen zum Wohlfühlen und Geniessen ein. Sei es in den Alpen, dem eigentlichen Kraftzentrum Europas, sei es in den Mittelgebirgen wie dem Jura. Der Aufenthalt in der Frische der Wälder und Höhen ist an heissen Tagen eine Wohltat. Wo Berge sich erheben, sind höhere naturenergetische Werte nicht nur test-, sondern auch spürbar.
Sicher haben auch Sie Ihre Favoriten, wo sie sich in Gedanken hingezogen fühlen. Meine persönlichen Favoriten sind der Schweizer Jura, das Land zwischen Oberalp-, Gotthard- und Furkapass und ein weiteres, erst einmal ganz unspektakuläres. Diese erwähne ich stellvertretend für viele andere Orte die Sie, werte Leser und Leserinnen, aus Ihrem eigenen Erleben kennen.
Hochplateau Chasseral ist ein spezieller Kraftort
Das Hochplateau der jurassischen Freiberge mag ich seit meiner frühesten Kindheit. Die Streifzüge mit meinem Grossvater durch Wälder und über Weiden hinaus auf schroff e Felsformationen mit atemberaubender Aussicht haben mich geprägt. Dazu gehört auch der Aufstieg zum Chasseral. Eine spektakuläre Route führt ab Saint-Imier oder Villeret durch die Combe Grède, wo auch die Gämse lebt. Auf dem Chasseral angekommen, eröffnet sich einem eine überwältigende Aussicht übers Seeland und hinaus zu den Berner Alpen. Bei klarer Sicht sind auch Mont-Blanc, Matterhorn und die Zentralschweizer Alpen zu erkennen. Auf der anderen Seite schweift der Blick über die hinteren Juraketten, die Franches-Montagnes (Freiberge) und die Franche-Comté (Freigrafschaft ). Ein Platz für Freidenker und Freikirchler. Höfe und Dörfer stehen meist weit auseinander. Hat man sich erst einmal sattgesehen, wird man sich der Qualität des Ortes hingeben können: auf dem breiten Bergrücken stehen, tief durchatmen, sich ins Spannungsfeld der Kräfte der Erde und der Kräfte des Himmels stellen und beide willkommen heissen. Ideale Plätze dafür fi nden sich entlang der Krete. Auf dem Rückweg rund um l’Elgasse (La Corne) wird die Métairie des Plânes erreicht. Besondere Beachtung verdienen die grossartigen Bergahornbäume, ein gleich am Weg gelegener ganz besonders.
Die Kraft des Urserentals
Eine ganz andere Landschaft ist das Urserental mit Andermatt, Hospental und Rehalp. Durch die Schöllenenschlucht vom Unterland abgeschnitten, war es einst nur aus Ost, Süd oder West erreichbar. Die älteste Kirche von Andermatt zeugt davon, dass erst Rätoromanen hier siedelten. Im Urserental treffen Wege aus jeder Himmelsrichtung aufeinander, Ost-West- und Nord-Süd-Verbindungen. Verkehrswege, Tunnels, Hochspannungsleitungen, militärische Anlagen, Stauseen – sie alle prägen das naturenergetische Geschehen in der Region. Diverse Testungen an verschiedenen Orten zeigen denn auch unterschiedliche Werte an. Einerseits lassen sich über das gesamte Gebiet starke aufbauende naturenergetische Werte erkennen, anderseits finden wir diese an einigen Plätzen von negativen Aspekten etwas beeinträchtigt. Die auf die Zivilisation fast zwangsläufig folgende Missachtung einer sensiblen Natur widerspiegelt sich in den negativ anzeigenden energetischen Aspekten. Lassen Sie sich dennoch nicht davon abhalten, dieses grossartige Tal mit all seinen wundersamen Orten in all seinen Richtungen zu durchstreifen. Eine hohe Grundschwingung im Bereich eines Vielfachen eines Kraftplatzes im Tiefland erwartet Sie auf dem Urschner Höhenweg vom Tiefenbach über Lochberg nach Hospental. Ebenso vom Oberalppass zur Fellilücke und weiter zum Grossboden oder auf der anderen Talseite hinauf zum Pazolastock und über die Unteralp zurück nach Andermatt. Mein alternder kleiner Herr Ivan jedenfalls erscheint mir um Jahre jünger, wenn er sich in dieser auf festem Granit aufbauenden Landschaft bewegen kann. Auch mir fällt das Gehen auf diesem Boden deutlich leichter. All diese Wanderungen mögen auf den ersten Blick anstrengend erscheinen, sind es jedoch weit weniger als erwartet. Dabei geht es weniger darum, sich an einem Kraft - platz länger aufzuhalten, sondern vielmehr darum, die Kraft der Gegend als Ganzes aufzunehmen. Eine Kuriosität möchte ich Ihnen nicht vorenthalten: der alte Galgen am Waldweg kurz vor Hospental. Er steht auf einem starken Kraftplatz, die Testung weist darauf hin, dass darunter ein Hohlraum ist. Bei Kraft - plätzen zeigt der Aspekt «Hohlraum» häufiger an. Ein Hohlraum kann auch als Resonanzkörper verstanden werden.
In Wellen auf den Buechberg
Einer der Favoriten, der gerne vergessen geht, ist jener gleich vor der eigenen Haustür. In meinem Fall ist das der Buechberg mit dem Steinigen Tisch bei Th al. Vom Bodensee her steigt das Appenzeller Vorland in Wellen an. Die erste ragt bei Niedrigwasserstand des Bodensees vor Staad als Sandsteinrippe aus dem Wasser. Auf der zweiten, der Seelaffen, zeigt sich bereits eine kleine mauerähnliche Sandsteinkrete. Die dritte ist der Buechberg. 573 Stufen führen hinauf zum Steinigen Tisch mit seinem beliebten Ausflugsrestaurant und schöner Aussicht. Mit seinen 525 Metern Höhe überragt er den Bodensee um etwa 150 Meter. Entlang des Gratweges pflanzten die Bauern einst Eichen und trieben ihre Schweine zur Eichelsuche. Geblieben sind die über dem abfallenden Felsband hangelnden knorrigen Eichen. Hier lässt sich gut beobachten, wie der steil abfallende Fels an seiner oberen Grenze eine starke Reizzone schafft. Darauf weisen die Wuchsformen der Bäume und das kräftig wachsende Efeu hin. Unterhalb des Felsbandes wächst, vor dem kalten Nordwind geschützt, der Buechberger Wein. Ich liebe es, dem Buechberg entlangzugehen. Auf der einen Seite die freie Sicht über die Weite des Bodensees, hinunter bis nach Konstanz und der Überlinger Arm, hinauf bis nach Lindau und Bregenz mit dem Pfänder. Auf der anderen Seite geht der Blick in den Bregenzerwald, das untere Rheintal und das Appenzeller Vorland. Eine durch und durch schöne und harmonische, man möchte fast schon sagen: Seelen-Landschaft .
Damit werter Leser, werte Leserin, möchte ich die Artikelserie über die Kraft orte abschliessen. Führer und Hinweise auf spezielle Plätze im Land gibt es reichlich, sowohl in Buchform als auch im Internet. Wenn es mir gelungen ist, Sie zu motivieren, sich auf den Weg zum Erspüren der unterschiedlichen Aspekte der Naturkräfte zu machen, dann freut mich das umso mehr. Für mich selber merke ich, wie ein ganz anderer Kraftplatz mehr und mehr an Bedeutung gewinnt: unser Gemüse- und Blumengarten vor dem Haus. Hier lässt sich mit Mutter Erde interagieren. Sie wiederum lässt mich am Wunder des Lebens teilhaben und zeigt mir, wie aus einem zart spriessenden und verletzlichen kleinen Etwas ein kraft - und geschmackvolles Gemüse wird. Ein wahrhaft einzigartiger Kraft - platz, Tag für Tag.
Ich wünsche Ihnen von Herzen viele beglückende und wundersame Begegnungen mit dem Wesen der Natur,
Ihr Philippe Elsener
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NATURZYT Ausgabe Juni 2017, Text / Foto Philippe Elsener